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  • AutorenbildAdrian Kluck

Unternehmer-Tagebuch | Februar 2022 - 600€ Tagesumsatz & viele Probleme

Aktualisiert: 3. März 2022

Willkommen im Februar! In diesem Monat konnte ich bezüglich neuer Produkte große Fortschritte machen. Leider kamen aber auch viele unvorhergesehene Probleme auf.


Launch für neues Produkt gestartet!


Ich habe zum Anfang des Monats den Launch für mein neues Produkt gestartet. Hier habe ich für jede der 20 Varianten eine manuelle sowie eine automatische Kampagne aufgesetzt, welche sich ergänzen. So sammelt die automatische Kampagne profitable Keywords, welche dann in die manuelle Kampagne eingesetzt werden. Schlecht laufende Keywords werden gelöscht. Das ist auch eine gute Strategie, allerdings habe ich zu viele Kampagnen aufgesetzt. Insgesamt sind es 40 Stück. Ich habe gemerkt, dass ich enorm viel Tagesbudget einsetzen muss, damit die einzelnen Kampagnen überhaupt Daten sammeln. Deswegen habe ich nach einiger Zeit schlechter laufende Kampagnen komplett gelöscht und mehrere Produkte in einer einzelnen Kampagne zusammengefasst. Das ist übersichtlicher und es bleibt mehr Budget für jede Kampagne.



Nichtsdestotrotz liefen die Kampagnen in den ersten Tagen einfach nur traumhaft. Bei Ausgaben von nur 14,40 € wurde ein Umsatz von 200 € an einem Tag generiert. Das blieb aber nicht lange so. Das liegt zum einen daran, dass die Gebote täglich erhöht wurden und zum anderen wahrscheinlich, dass meine Honeymoon Phase vorbei ist.


Ziel der Werbekampagnen ist es, das Listing stark zu pushen, sodass neben den Verkäufen aus Werbung auch organische Verkäufe generiert werden. In der Launchphase können die Kampagnen ruhig Verluste erwirtschaften, das ist ganz normal. Der Fokus liegt auf der Generierung möglichst vieler Verkäufe. Langfristig sollten die Werbekampagnen aber zumindest keine Verluste einfahren oder sogar gewinnbringend arbeiten. Die organischen Verkäufe werden dann den größten Teil des Gewinns einbringen.

Wie bereits vorhergesehen, ist neben dem Umsatz auch der Kostenapparat für die Werbung gestiegen. Durch das tägliche Erhöhen der Gebote liegen die täglichen Werbekosten nun bei etwa 250 € und generieren ca. 600 € Umsatz täglich. Daher mache ich aktuell Verluste. Warum das aber nicht schlimm ist, habe ich weiter oben ja bereits erklärt. Langsam aber sicher mache ich mir aber Sorgen und fahre die Gebote wieder herunter, da der Verlust bereits bei etwa 1000 € liegt.



Coole Produktvideos als alternative Werbung


Erst im Jahr 2020 hat Amazon Videos als Werbemöglichkeit vorgestellt. Videos sollen sehr attraktiv für den Kunden sein und setzen das Produkt meiner Meinung nach auch von der Konkurrenz ab, da es immer noch kaum Händler gibt, die diese Möglichkeit nutzen.

Auch ich hatte eigentlich nicht vor, diese Videos direkt zu nutzen. Ich dachte, dass diese sehr teuer sind und sich gar nicht lohnen. Dass es aber nicht unbedingt hochgradig professionell sein muss, habe ich erst später verstanden. Bei Fiverr habe ich tolle Anbieter gefunden, die mir auch für ein vergleichsweise kleines Budget (150-500 €) ein interessantes Produktvideo erstellen. Auf diese Möglichkeit werde ich definitiv zurückgreifen. In meinem Fall werde ich mich für ein 20-30 sekündiges Unboxing-Video entscheiden.



Mein erstes Produkt ist leider ein Misserfolg


Im Juli 2021, also vor etwa 8 Monaten, habe ich mein erstes ernst gemeintes Produkt für den Verkauf auf Amazon bestellt. Mein Wissensstand war zu dem Zeitpunkt vergleichsweise niedrig und leider habe ich mit diesem Produkt keinen Treffer gelandet. Es kommen zwar Verkäufe zustande, jedoch sind die Werbekosten so hoch, dass sich kein Gewinn ergibt. Mein Ziel ist es nun, das Produkt abzuverkaufen und den Verlust möglichst zu begrenzen. Auch das ist bedauerlicherweise die Realität. Es klappt nicht immer alles so, wie es sein sollte.



Gemischte Erfahrungen mit Amazon Vine Kunden


Amazon Vine ist die einzige Möglichkeit, an Bewertungen für ein neues Produkt zu kommen und dabei nicht die Amazon Richtlinien zu verletzen. Hier schenke ich bis zu 30 Kunden ein Produkt und erhalte im Gegenzug eine Produktrezension.


Dabei habe ich größtenteils gute Erfahrungen mit dem Programm gemacht. Bedauerlicherweise ist mir und anderen Sellern jedoch aufgefallen, dass Amazon Vine Kunden anders denken und bewerten als normale Kunden. So habe ich eine 3-Sterne Bewertung erhalten, weil die Verpackung meines Produkts zu hochwertig ist und eine günstigere Verpackung den Preis hätte senken können. Die Verpackung war in den Bildern klar zu sehen und versteht sich als Teil des Produkts. An dem Produkt selbst hat der Rezensent gar nichts kritisiert. Ein normaler Kunde hätte das Produkt gar nicht erst gekauft, wenn es ihm zu teuer wäre.

Ein weiterer Vine Rezensent gab dem Produkt ebenfalls 3 Sterne, weil dieses zwar qualitativ sehr gut ist, ihm jedoch optisch zu schlicht ist. Auch hier hätte ein normaler Kunde gar nicht erst zum Kauf tendiert.


Da muss man aber durch, weil ein Launch mit 4-Sterne Bewertungen immer noch besser ist als ein Launch ganz ohne Bewertungen.



Neues Produkt ist nicht gut genug verpackt = Beschädigte Artikel & schlechte Bewertungen


Nach dem erfolgreichen Launch des neuen Produkts kamen nach kurzer Zeit überdurchschnittlich viele Retouren ein. Ich habe nachgehakt und herausgefunden, dass die Bestellungen teilweise nur mit der Verpackung ohne Produkt ankamen, weil dieses während des Transports verloren gegangen ist.


Das war ein sehr ärgerlicher und vorhersehbarer Fehler von mir. Ich hätte den Hersteller einfach darauf hinweisen sollen, die Verpackungen zusätzlich mit einem Klebesticker abzuschicken. Problem gelöst! Mehr ist es nicht. Das werde ich in Zukunft sicherlich beachten.


Leider kamen dadurch auch zwei negative Bewertungen ein, die den Bewertungsschnitt nach unten ziehen. Ich habe den Käufern den Betrag natürlich zurückerstattet und aus Kulanz einen kostenlosen Artikel abgeschickt.



Über 10.000€ an Warenwert stehen auf der Kippe


Durch den aktuell ausgebrochenen Krieg in der Ukraine steht auch die Eisenbahnstrecke von China nach Deutschland still, welche durch die Ukraine und Russland führt. Ob die Umleitung durch Weißrussland problemlos funktioniert, weiß aktuell niemand. Auch meine Waren befinden sich auf dem Zug in Richtung Europa. Ich habe zwar eine Versicherung abgeschlossen, die den Schaden im Ernstfall deckt, aber eine Verzögerung von mehreren Monaten wird sich trotzdem sehr negativ auf meine Liquidität auswirken und zu finanziellen Problemen führen. Ich hoffe das beste für alle in dieser Zeit.



Fazit


Dieser Monat war von vielen Problemen geprägt und wirklich positive Nachrichten gab es enttäuschenderweise nicht. Aber das ist normal und sogar gut. Wenn alles so einfach wäre, würde es jeder machen. Wir sehen uns im März!

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